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Wie finde ich ein Prüflabor? 5 Wege, ein industrielles Prüfprojekt durchzuführen

von testxchange

Welche Optionen gibt es, um Laborprüfungen durchzuführen? In diesem Beitrag werden die Vor- und Nachteile der fünf gängigsten Methoden gegenübergestellt.

Egal ob Fahrzeug, Elektrogerät oder Lebensmittel – bei nahezu jeder Produktentwicklung stehen früher oder später eine oder mehrere Laborprüfungen an. Und auch in vielen anderen Situationen, etwa in Schadensfällen, wird ein zum jeweiligen Bedarf passendes Prüflabor benötigt. Ein solches rechtzeitig zu finden, ist meist keine leichte Aufgabe. Welche Herangehensweise ist hier die beste? Im Folgenden beleuchten wir die Vor- und Nachteile der fünf gängigsten Methoden, um ein Prüfvorhaben durchzuführen.

1. Test selbst in-house durchführen

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Die kürzeste Suche nach einem Labor ist es, überhaupt nicht zu suchen und die benötigte Prüfung stattdessen selbst in-house durchzuführen, sofern ein eigenes Labor vorhanden oder die Einrichtung eines solchen möglich ist.

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Do it yourself: Testing im hauseigenen Prüflabor.

Vorteile:

Maximale Kontrolle über den Prüfprozess
Von der Auswahl und Kalibrierung der Prüfgeräte über den genauen Zeitpunkt der Prüfungen bis hin zur Sicherung der Prüfungsergebnisse: Wenn Sie eine Laborprüfung selbst durchführen, haben Sie nicht nur die größtmögliche Transparenz, sondern auch die maximale Kontrolle über sämtliche Phasen und Details des Prüfprojekts, inklusive zeitlicher Flexibilität entsprechend Ihrer Bedürfnisse.

Unabhängigkeit von externem Prüfdienstleister
Gleichzeitig hat eine In-House-Lösung den Vorteil der völligen Unabhängigkeit von einem externen Prüflabor. Somit braucht nicht berücksichtigt zu werden, in welchen Zeiträumen ein externes Labor freie Kapazitäten für einen Auftrag hat. Das Risiko einer kurzfristigen Absage oder unerwarteter interner Probleme des Dienstleisters entfällt ebenfalls. Und auch die Monopolstellung eines Labors für bestimmte Prüfungen, mit entsprechend ungünstigen Konditionen für den Auftraggeber, spielt keine Rolle.

Keine Koordinierung von externem Prüfdienstleister
Wenn Sie eine Prüfung selbst durchführen, sparen Sie sich nicht nur die Zeit, um einen externen Dienstleister zu suchen. Auch die zeitraubende Koordinierung desselben fällt weg, inklusive Briefing, Probenversand, Korrespondenz und Abrechnung.

Nachteile:

Begrenzte Kompetenzen und Kapazitäten
Selbst, wenn Sie bereits über ein eigenes Prüflabor verfügen, ist es zum einen unmöglich, in diesem alle denkbaren Prüfkompetenzen und -geräte vorzuhalten. Zum anderen bietet selbst ein hervorragend ausgestattetes Labor nur begrenzte Kapazitäten, die nicht in jeder Situation für den vollständigen Prüfbedarf des Unternehmens ausreichen.

Hohe Investitionskosten
Verfügt ihr internes Labor nicht über die benötigte Ausstattung, um eine Prüfung durchzuführen, können allein hierfür schon hohe Investitionskosten anfallen. Kosten für zusätzliches qualifiziertes Personal kommen noch hinzu. Speziell, wenn eine bestimmte Prüfung nur selten oder einmalig benötigt wird, ist dies in der Regel nicht wirtschaftlich.

Hoher Zeitaufwand für neue Methoden
Zusätzlich entsteht insbesondere für die Durchführung neuer Prüfmethoden ein hoher Zeitaufwand. Nicht nur für die Schulung von Personal und die Beschaffung der Ausrüstung, sondern auch für Akkreditierungsprozesse, etwa für neue Prüfnormen.

Eingeschränkte Unabhängigkeit
Ein weiterer Nachteil des intern durchgeführten Testings ist die eingeschränkte Unabhängigkeit des Prüfpersonals. Während externe Dienstleister unabhängig ermittelte und objektive Prüfergebnisse erarbeiten, ist eine solche Unabhängigkeit bei internem Personal nicht per Definition gegeben.

2. Mit vorhandenen Partnerlaboren zusammenarbeiten

Viele Unternehmen arbeiten bereits seit längerer Zeit mit einem oder mehreren Partnerlaboren zusammen, an die sie alle ihre Prüfaufträge vergeben. Sofern die Zusammenarbeit bisher zufriedenstellend verlaufen ist, liegt es nahe, diese fortzuführen und Prüfungen weiterhin von den bekannten Laborpartnern durchführen zu lassen.

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Da weiß man, was man hat: bereits vertraute Partnerlabore.

Vorteile:

Zeitersparnis
Die Entscheidung für den bekannten Laborpartner erspart nicht nur die Zeit für die Suche nach einem neuen Dienstleister. Auch sämtliche Modalitäten, Prozesse und Ansprechpartner für die Durchführung eines Prüfprojekts sind bereits geklärt und etabliert, sodass neue Projekte in der Regel schnell begonnen, durchgeführt und abgerechnet werden können, ganz ohne “Einarbeitungszeit”.

Bekannte Testkonditionen
Die Durchführung eines Projekts über vorhandene Partner geht nicht nur schneller. Auch besteht eine gewisse Sicherheit bezüglich der Testkonditionen und des Ergebnisses. Die Kosten für Prüfungen wurden häufig bereits in der Vergangenheit verhandelt, was die frühzeitige Kalkulation von Projektkosten deutlich vereinfacht. Und wenn die Qualität der Prüfdienstleistungen in der Vergangenheit überzeugt hat, sind in der Regel auch in der Zukunft keine “unliebsamen Überraschungen” mit dem bestehenden Partner zu erwarten.

Nachteile:

Risiko durch Abhängigkeit
Die generelle Vergabe aller Aufträge an eines oder mehrere Partnerlabore bedeutet auch eine gewisse Abhängigkeit von diesen. Es gibt verschiedene Gründe, aus denen ein Laborpartner kurzfristig und unerwartet nicht für eine benötigte Prüfung zur Verfügung stehen kann. Dazu gehört zum Beispiel die Wettbewerbssituation mit anderen Auftraggebern, die mit Ihnen um die Prüfkapazitäten der Labore konkurrieren. Aber auch unerwartete technische Probleme, etwa Brandschäden, oder personelle Ausfälle können Ihre Partnerlabore kurzfristig außer Gefecht setzen, und zwar auch ausgerechnet dann, wenn Sie gerade dringend eine Prüfung benötigen.

Kein Marktüberblick
Wenn Sie immer wieder mit den gleichen Prüflaboren zusammenarbeiten und keine Vergleichsangebote alternativer Labore einholen, werden Sie zu keinem Zeitpunkt einen Überblick über aktuelle Marktpreise für die von Ihnen benötigten Prüfdienstleistungen erhalten. Ihre Partnerlabore werden auf der anderen Seite keinen Anreiz haben, ihre mit Ihnen verhandelten Konditionen an die evtl. niedrigeren Preise von Wettbewerbern anzupassen. Somit zahlen Sie für Ihre Prüfungen unter Umständen zu viel.

3. Neue Labore über Google suchen

Ob am Desktop-Rechner oder unterwegs auf dem Smartphone: Online-Suchmaschinen wie Google sind heute bei jeglicher Art von Recherchen eine der allerersten Anlaufstellen. Auch Websites von Prüflaboren lassen sich auf diesem Weg schnell finden.

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Häufig erste Anlaufstelle: die Google-Suche.

Vorteile:

Schneller Zugang zu Laborwebsites
Es braucht nur wenige Tastendrücke auf Ihrer PC- oder Smartphonetastatur bzw. einen kurzen Sprachbefehl an Ihren Sprachassistenten (Siri, Google Assistant etc.), und schon erhalten Sie eine Suchergebnisliste mit Websites mehrerer Labore. Diese halten in der Regel Kontaktdaten bereit, über die Sie im Idealfall direkt Hilfe zu Ihrem Anliegen erhalten können, unkompliziert und ganz ohne Anmeldung.

Nachteile:

Keine neutralen Suchergebnisse
Auch wenn Suchmaschinenalgorithmen wie die von Google grundsätzlich versuchen, dem Suchenden möglichst nützliche Ergebnisse anzuzeigen, ist eines klar: Je mehr Geld und Arbeit ein Labor in Suchmaschinenoptimierung und -werbeanzeigen investiert, desto weiter oben wird es in Ihren Suchergebnissen erscheinen. Dies bedeutet leider auch, dass kompetente Labore mit kleinem Marketingbudget leicht Ihrem Blick entgehen können. Einen transparenten Marktüberblick gewinnen Sie daher mit Google nicht.

Zeitaufwendige Suche und Ansprache
Je spezieller Ihre Anforderungen sind, desto mehr Zeit wird Ihre Google-Suche in Anspruch nehmen – und mit einer Suchergebnisliste mehrerer Laborwebsites allein sind Sie leider noch nicht am Ziel. Bevor Sie ein Angebot für Ihren Prüfbedarf erhalten können, müssen Sie auf jeder einzelnen dieser Websites die Kontaktdaten eines passenden Ansprechpartners finden und jeden einzelnen davon gesondert mit Ihrem Anliegen kontaktieren. Sowohl per Telefon als auch per E-Mail nimmt diese Korrespondenz viel Zeit in Anspruch.

Unvollständige Informationen
Viele Labore gehen mit gutem Beispiel voran und präsentieren auf ihrer Website eine anschauliche Übersicht der angebotenen Leistungen, der vorhandenen Ausrüstung und der unterstützten Prüfnormen. Leider ist dies bei weitem nicht bei allen Laboren der Fall, so dass ein objektiver Vergleich mehrerer Labore nach einheitlichen Kriterien oft nur mit erheblichem Zusatzaufwand möglich ist.

4. Neue Labore über Verzeichnisse wie DAkkS-Datenbank suchen

Online finden sich an verschiedenen Stellen Verzeichnisse ausgewählter Prüflabore. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) beispielsweise bietet Zugang zu einem Verzeichnis der durch sie akkreditierten Labore.

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Daten aus erster Hand: Verzeichnisse für bestimmte Laborgruppen.

Vorteile:

Umfangreiche Datenbank
Für den jeweiligen Bereich, den diese Verzeichnisse abbilden, findet man dort in der Regel eine (nahezu) vollständige Datenbasis vor. Wer etwa nach akkreditierten Laboren in Deutschland sucht, kann in der DAkkS-Datenbank fündig werden. Mit verschiedenen Suchparametern, etwa Eingrenzung nach Bundesland, lässt sich die große Datenbasis mit etwas Geduld auch besser beherrschbar machen.

Nachteile:

Begrenzte Suchfilter und -parameter
Leider sind die Suchparameter in den Verzeichnissen zum Teil nicht sehr intuitiv, und besonders für unerfahrene Anwender ist es häufig nicht einfach, aus den langen Laborlisten einen passenden Dienstleister zu finden. Die Suche nach einer bestimmten Prüfnorm etwa ist auf solchen Plattformen häufig nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.

Eingeschränkte Datenbasis
Zwar bilden die Verzeichnisse eine bestimmte Gruppe von Laboren (nahezu) vollständig ab, jedoch bedeutet dies auch, dass alle Dienstleister, die nicht zu dieser Teilgruppe gehören, in den Suchergebnissen nicht auftauchen werden. Viele spezialisierte Labore, die nicht durch die DAkkS akkreditiert wurden, sind dementsprechend auch nicht im DAkkS-Verzeichnis auffindbar, ebensowenig wie ausländische Labore, die nur Akkreditierungen anderer Akkreditierungsstellen vorweisen können. Um diese ebenfalls bei der Suche zu berücksichtigen, bleibt bei Wahl dieser Variante nur die Kombination mehrerer Verzeichnisse, soweit vorhanden.

Zeitaufwendige Suche und Ansprache
Wie bei der Google-Suche gilt auch hier: Je spezieller Ihre Anforderungen sind, desto langwieriger die Suche. Und auch die Ansprechpartner, die Sie über DAkkS und Co. finden, müssen Sie alle gesondert kontaktieren und briefen, was je nach Laboranzahl einen beträchtlichen Zeitaufwand bedeuten kann.

5. Neue Labore über testxchange suchen

Eine Variante, die einen Mittelweg zwischen “Gar nicht suchen” und “Suchen” darstellt, ist die Nutzung der Online-Plattform testxchange. Hier ist es möglich, die Details zur gesuchten Prüfung einmalig über ein Online-Formular einzugeben, um anschließend Bewerbungen von passenden Laboren zu erhalten.

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Gefunden werden statt suchen: Prüfanfragen auf testxchange.

Vorteile:

Zeitersparnis durch einmalige Anfrage
Das bedeutet, dass Sie bei dieser Variante keinerlei Labore oder Laborkontaktdaten zu recherchieren brauchen. Auch das gesonderte Briefing mehrerer Dienstleisterkandidaten fällt komplett weg. Stattdessen geben Sie einmalig über ein Onlineformular ein, was für eine Prüfung Sie benötigen, inklusive aller für Sie wichtigen Details, etwa gewünschter Prüfungszeitraum, Prüfobjekt, Prüfnormen etc.. Ihre Anfrage wird auf diesem Weg direkt und ohne weiteren Aufwand einer großen Anzahl an Prüflaboren zugänglich gemacht. Diejenigen Labore, die sich für Ihre Anfrage interessieren, kommen anschließend proaktiv auf Sie zu. Um diesen Prozess zusätzlich zu beschleunigen, bietet testxchange sogar kostenlos telefonische Unterstützung an, um die Prüfanfrage vollständig und für Labore ansprechend auszuformulieren.

Transparenter Marktüberblick
Mit einer testxchange-Anfrage erreichen Sie sowohl große als auch kleine Labore, unabhängig von deren Marketingbudget. Damit haben Sie die Chance, die Angebote unterschiedlicher Wettbewerber zu vergleichen, um das für Sie passendste auszuwählen. Alle auf testxchange registrierten Prüflabore verfügen darüber hinaus über ein online einsehbares Laborprofil, dass für alle Labore gleich aufgebaut ist und so einen noch einfacheren Vergleich des Leistungsspektrums ermöglicht.

Umfangreiche Abdeckung
Anders als in eingegrenzten Verzeichnissen wie der DAkkS-Datenbank finden sich bei testxchange nahezu alle Arten von Prüflaboren aus verschiedenen Ländern weltweit, sowohl mit als auch ohne Akkreditierung. Dies erlaubt es Ihnen, unkompliziert all diese Labore für Ihren Auftrag zu berücksichtigen und mit ihnen über eine einzige Plattform zu kommunizieren. Auf Wunsch können Sie die große testxchange-Datenbank aus Tausenden Laboren auch manuell mit zahlreichen Filter- und Sortieroptionen wie Laborkategorie, Ausrüstung und Ort durchsuchen.

Gebündelte Kommunikation über eine Plattform
Anstatt mühsam E-Mails verschiedener Labore und Telefonprotokolle sortieren zu müssen, lässt sich die gesamte Kommunikation zu einem Prüfprojekt bei testxchange auf einer browserbasierten Plattform bündeln. Damit bietet sich dieses Instrument auch für Auftraggeber an, die mit Ihrem vertrauten Partnerlabor weiterarbeiten und lediglich die Kommunikationsprozesse verbessern möchten.

Einfaches Organisieren von Prüfprojekten
Nicht nur die Durchführung Ihres aktuellen Prüfprojekts gestaltet sich mit testxchange dank der zuvor genannten Punkte als komfortabel. Auch abgeschlossene Prüfprojekte werden auf der Plattform automatisch und bequem archiviert, um Details bei Bedarf jederzeit wieder einsehen zu können. Und sogar künftige Prüfprojekte werden erleichtert, da sich aktuelle und abgeschlossene Prüfanfragen als Vorlagen für neue Anfragen nutzen lassen.

Nachteile:

Keine Abdeckung sämtlicher Labore
Auch wenn die internationale testxchange-Datenbank kontinuierlich wächst, sind momentan noch bei weitem nicht sämtliche Prüflabore weltweit von der Plattform erfasst. Wenn Sie beispielsweise ein Labor in einem bestimmten außereuropäischen Land suchen, werden Sie möglicherweise auf andere Suchmethoden ausweichen müssen. Darüber hinaus steht es Laboren grundsätzlich frei, ihr Profil aus testxchange entfernen zu lassen, so dass zu keinem Zeitpunkt eine absolut lückenlose Abdeckung des kompletten Prüfdienstleistungsmarkts erreicht werden kann.

Fazit: Alle gängigen Methoden zur Durchführung von Prüfprojekten haben individuelle Vor- und Nachteile. Wenn Sie viel Zeit zur Verfügung sowie sehr spezifische und anspruchsvolle Prüfanforderungen haben, bietet es sich an, mehrere Herangehensweisen zu kombinieren. In allen anderen Fällen ist eine kostenlose Anfrage über testxchange zunächst die effizienteste und effektivste Variante. Wenn diese nicht zum gewünschten Erfolg führt, haben Sie anschließend immer noch die Option, begleitend eine der anderen Methoden heranzuziehen.

Was sind Ihre Erfahrungen zur Durchführung von Prüfprojekten? Gibt es effektive Methoden, die Sie in unserem Beitrag vermissen? Wir freuen uns auf Ihr Feedback an info@testxchange.com!