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EMAS und ISO 14001: Umweltmanagementsysteme 2019

von testxchange

Nachdem wir im testxchange-Blog bereits auf Managementsystem-Zertifizierungen im Allgemeinen eingegangen sind, werfen wir diesmal einen Blick auf das Thema Umweltmanagementsysteme. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei die Norm ISO 14001 und die EMAS-Verordnung.

Was sind Umweltmanagementsysteme?

Umweltmanagementsysteme sind Managementsysteme, die die Prozesse zur Durchführung der Umweltpolitik eines Unternehmens festlegen. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass neben dem ökonomischen Erfolg auch ökologische Faktoren bestmöglich berücksichtigt werden, also etwa die Begrenzung möglicher Umweltschädigungen durch die betriebliche Tätigkeit. Wichtige Messgrößen können dabei beispielsweise der Energieverbrauch oder Schadstoffemissionen sein. Normen und Verordnungen wie ISO 14001 und EMAS legen die Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines Umweltmanagementsystems fest. Sie bilden in vielen Ländern auch die Grundlage für Umweltmanagement-Zertifizierungen.

Inhalte der Norm ISO 14001

Die internationale Managementsystem-Norm ISO 14001 wurde im Jahr 1996 erstmals veröffentlicht und 2004 überarbeitet. Die heute, Stand 2019, gültige DIN-Fassung der Norm ist die DIN EN ISO 14001:2015-11. Sie beschreibt grundlegende Anforderungen, die an Umweltmanagementsysteme in Organisationen gestellt werden. Zu diesen gehören vor allem die Erarbeitung einer betrieblichen Umweltpolitik, unternehmensspezifischer Umweltziele und eines Umweltprogramms. Wie andere aktuelle ISO-Managementsystemnormen folgt auch die ISO 14001 der so genannten High Level Structure. Diese besteht aus zehn Kapiteln, beginnend mit dem Anwendungsbereich der Norm und endend mit Anforderungen zur fortlaufenden Verbesserung des Umweltmanagementsystems. Je nach Branche des zu zertifizierenden Unternehmens muss die für eine ISO-14001-Zertifizierung gewählte Zertifizierungsstelle für den jeweils passenden IAF-Scope des International Accreditation Forum akkreditiert sein, etwa “Papiergewerbe”, “Bergbau” oder “Erzeugnisse der Landwirtschaft”.

Inhalte der EMAS-Verordnung

Noch etwas umfangreichere Anforderungen an eine Umweltmanagementsystem-Zertifizierung stellt die von der Europäischen Union entwickelte EMAS-Verordnung. Diese trat zunächst als Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 des Rates vom 29. Juni 1993 über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung in Kraft und wurde etwa acht Jahre später durch die überarbeitete Verordnung (EG) Nr. 761/2001 (kurz EMAS II) ersetzt. Weitere neun Jahre später folgte die heute, 2019, aktuelle Novelle Nr. 1221/2009, kurz EMAS III. EMAS steht dabei für Eco Management and Audit Scheme und beinhaltet alle in der ISO 14001 enthaltenen Anforderungen sowie zusätzliche Besonderheiten. Unter anderem verpflichtet eine EMAS-Zertifizierung Unternehmen, regelmäßig eine Umwelterklärung abzugeben. In dieser Erklärung informiert die jeweilige Organisation die Öffentlichkeit unter anderem über die aktuelle Umsetzung ihrer Umweltpolitik. Damit unterliegen EMAS-zertifizierte Betriebe einer inhaltlichen Rechenschaftspflicht, die bei “nur” ISO-14001-zertifizierten Unternehmen in dieser Form nicht gegeben ist.

Wie erhalte ich 2019 ein ISO-14001- oder EMAS-Zertifikat?

Um Ihr Umweltmanagementsystem heute, Stand 2019, zertifizieren zu lassen, benötigen Sie eine akkreditierte Zertifizierungsstelle, die die entsprechenden Auditierungen durchführen kann. Diese Dienstleistung wird von diversen Zertifizierern angeboten, die mit unterschiedlichen Stundensätzen arbeiten. Hier den für die eigenen Anforderungen passenden Anbieter zu finden, ist eine Herausforderung, die auf verschiedene Weisen bewältigt werden. Eine Herangehensweise ist es dabei, eine Umweltmanagement-Zertifizierung kostenlos über die Online-Plattform testxchange anzufragen, um Angebote mehrerer Anbieter einzuholen, die anschließend direkt verglichen werden können.