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Kompakt, aber kraftvoll: Produktkonformitätsprüfungen für Elektrowerkzeuge

von testxchange

Elektrowerkzeuge sind seit vielen Jahrzehnten ein bedeutender Markt, und entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Laborprüfungen, um marktkonforme Produkte in den Verkauf bringen zu können.

Die Gründe für die Nachfrage nach Elektrowerkzeugen sind vielfältig. Der anhaltende Bauboom in Deutschland, eine wachsende Bauindustrie in Schwellenländern und nicht zuletzt ein durch die Corona-Pandemie erhöhter Bedarf an Heimwerker-Tools haben die Umsätze in die Höhe schnellen lassen. Eine starke Zunahme der Nutzung von Elektrowerkzeugen verzeichnen auch die Automobilindustrie, der Windenergie-Sektor und weitere Industriebranchen. Dazu kommt ein Vormarsch von akkubetriebenen sowie vernetzten und smarten Tools.

Warum sind Laborprüfungen für Elektrowerkzeuge ein wichtiges Thema?

Sicherheitstechnische Standards für Werkzeuge sind relevant wie nie. So wächst angesichts hoher Rohstoffpreise die Gefahr, dass unseriöse Produzenten an der Qualität in der Herstellung sparen. Des Weiteren ermöglichen es Zertifizierungen und Prüfsiegel, Elektrowerkzeuge global abzusetzen und so neue Märkte zu erschließen. Die belegbare Einhaltung erforderlicher Richtlinien und Anforderungen stärkt das Vertrauen von Händlern und Endkunden. Schließlich können regelmäßige Prüfungen dazu beitragen, Ausfälle zu verhindern.

Welche Produkte zählen zu den Elektrowerkzeugen?

Unter den Oberbegriff Elektrowerkzeuge fallen vor allem handgeführte und transportable Lösungen. Zu den Geräten, für die Laborprüfungen relevant sind, gehören insbesondere:

  • Bohrmaschinen und Bohrhämmer
  • (Akku-)Schraubwerkzeuge
  • Band-, Winkel- und Multischleifer
  • Kreis- und Stichsägen
  • Hobel
  • Fräsen
  • Elektrotacker
  • Kettensägen und andere Geräte zur Gartenpflege

Laborprüfungen für Elektrowerkzeuge: Prüfbereiche und Richtlinien

An Elektrowerkzeuge werden hohe Anforderungen hinsichtlich der elektrischen und mechanischen Sicherheit gestellt. Von einer einwandfreien Funktionalität sowie anderen Faktoren wie der Einhaltung von Lärmschutzgrenzwerten hängt schließlich die Unversehrtheit und Gesundheit der Anwender ab. Eine Auswahl der wichtigsten Prüfaspekte für Elektrowerkzeuge sind folgende Beispiele.

Chemische Analysen nach RoHS-Richtlinie 2011/65/EU

Die Umsetzung der RoHS(Restriction of certain Hazardous Substances)-Richtlinien, darunter 2011/65/EU, ist seit 2019 für alle Elektrogeräte Pflicht. Sie regeln den Einsatz bestimmter schädlicher Substanzen, darunter Schwermetalle wie Blei und Chrom VI sowie Weichmacher. Im Fokus stehen insbesondere der Umweltschutz bei der Entsorgung der Werkzeuge und folglich auch der Schutz der Beschäftigten in der Recyclingindustrie. Darüber hinaus können polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, Krebs auslösen und das Erbgut verändern. Die Einhaltung von PAK-Grenzwerten ist unter anderem Bestandteil der Laborprüfungen für das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit).

Prüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit nach EMV-Richtlinie – 2014/30/EU

Elektrowerkzeuge senden wie jedes elektronische Gerät elektromagnetische Wellen aus. Die EMV-Richtlinie zielt darauf ab, dass bei ordnungsgemäßem Betrieb durch diese Strahlung bei anderen Geräten keine Störungen verursacht werden. Relevante harmonisierte Normen in diesem Zusammenhang sind beispielsweise EN 55014-1 und EN 55014-2 (Elektromagnetische Verträglichkeit - Anforderungen an Haushaltgeräte, Elektrowerkzeuge und ähnliche Elektrogeräte).

Prüfung von kabellos vernetzten Werkzeugen nach Funkanlagenrichtlinie 2014/53/EU

Viele moderne Elektrowerkzeuge lassen sich vom Anwender kabellos über Mobilgeräte steuern oder benötigen kabellose Verbindungen, um mit verschiedenen Zubehörkomponenten zu kommunizieren. Beispiele sind etwa ferngesteuerte Sprinkleranlagen oder Mähroboter, die häufig sowohl die Grenzmarkierungen des Gartens erkennen als auch mit ihrer Basisstation kommunizieren müssen. Solche Werkzeuge fallen unter die Funkanlagenrichtlinie 2014/53/EU. Auch zu dieser Richtlinie existieren harmonisierte Normen wie EN 5038-05 (Produktnorm zum Nachweis der Übereinstimmung von Einrichtungen für Basisstationen bei ihrer Inverkehrbringung mit Grenzwerten für die Exposition von Personen gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (110 MHz bis 100 GHz)).

Funktionale Sicherheit

Die Funktionale Sicherheit betrifft verschiedene Aspekte, die im Schadensfall gefährliche Situationen auslösen können. Diese werden in der Normenreihe IEC 61508 – Funktionale Sicherheit von Steuerungssystemen – beschrieben.

Prüfungen der elektrischen und mechanischen Sicherheit nach Maschinenrichtlinie - 2006/42/EG

Die Anforderungen der Richtlinie 2006/42/EG (Maschinenrichtlinie) zielen auf die mechanische, elektrische und funktionale Sicherheit ab. Ihre Einhaltung ist obligatorisch für die CE-Kennzeichnung. Sie ist vor allem wichtig wegen rotierender Teile bei Flex, Hobel, Bohrmaschine und anderen Werkzeugen. Die Umsetzung erfolgt durch nationale Rechtsakte; in Deutschland durch das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) oder die 9. Produktsicherheitsverordnung. Wichtige harmonisierte Normen in diesem Kontext sind etwa EN 60745-1 und DIN EN 60745-2 (Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit).

Prüfungen nach Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU

Viele Elektrowerkzeuge fallen in die Spannungsgrenzen 50 - 1000 V für Wechselstrom und 75 - 1500 V für Gleichstrom. Daher müssen Sie die Anforderungen der Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU (LVD) erfüllen. Eine wichtige harmonisierte Norm in diesem Zusammenhang ist beispielsweise EN 60335-2-45: Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke — Teil 2-45: Besondere Anforderungen für ortsveränderliche Elektrowärmewerkzeuge und ähnliche Geräte.

Geräuschemissionen

Lärm kann die Gesundheit gefährden. Gemäß EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sind Hersteller und Vertreiber von Maschinen dazu verpflichtet, die Geräuschemissionen anzugeben. Die Outdoor-Richtlinie 2000/14/EG – DGUV – regelt Entsprechendes für Maschinen, die im Freien eingesetzt werden wie beispielsweise Kettensägen oder Laubbläser.

Welche weiteren Normen gibt es?

Für verschiedene Einzelwerkzeuge beziehungsweise Werkzeuggruppen gelten darüber hinaus weitere Normen:

  • DIN EN 50632-1 VDE 0740-632-1:2020-04: Motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Staubmessverfahren (für Werkzeuge mit Staubemissionen)
  • DIN EN 61176:1995-02: Prüfverfahren zur Bestimmung der Gebrauchseigenschaften handgeführter elektrisch betriebener Kreissägen
  • DIN EN 62841-1:2016-07: Elektrische motorbetriebene handgeführte Werkzeuge, transportable Werkzeuge und Rasen- und Gartenmaschinen - Sicherheit
  • DIN EN IEC 55014-1: Anforderungen an Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge und ähnliche Elektrogeräte bezüglich der elektromagnetischen Verträglichkeit

Labore für die Prüfungen von Elektrowerkzeugen finden

Die Herstellung und der Vertrieb von Elektrowerkzeugen unterliegen je nach Warengruppe, Materialbeschaffenheit, Vertriebsgebiet und weiterer Faktoren zahlreichen Normen, Standards und Regelungen. Mit testxchange finden Sie passende Labore für die Produktprüfung und die Erlangung relevanter Zertifikate. Stellen Sie hierfür einfach eine kostenlose Anfrage.