Niederspannungsrichtlinie
Was regelt die Niederspannungsrichtlinie?
Die Richtlinie 2014/35/EU regelt die Bereitstellung elektrischer Betriebsmittel (z. B. Maschinen, Kabel, Messgeräte oder Leitungen) zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen auf dem Markt, also die Spannungsgrenzen, die für einen gefahrlosen Betrieb elektrisch betriebener Geräte einzuhalten sind. So erfordert die Niederspannungsrichtlinie bestimmte konstruktive Sicherheitsvorkehrungen, um die Benutzer des Produkts vor der Gefahr eines elektrischen Schlags, eines Brands oder anderer potenzieller elektrischer Gefahren zu schützen. Erforderlich sind Niederspannungsprüfungen für Produkte mit Eingangs- oder Ausgangsspannungen von 50 bis 1000 V für Wechselstrom und 75 V bis 1500 V bei Gleichstrom (das betrifft etwa viele Haushaltsgeräte vom Staubsauger bis zum Mixer) sowie für alle drahtlosen Produkte, die unter die RED-Richtlinie 2014/53/EU fallen. Kleine Geräte mit geringem Energieverbrauch wie USB-Sticks oder batteriebetriebene Waren mit Knopfzellen oder AAA-Batterien sind von der Richtlinie ausgeschlossen.
Wozu ist die Produktkonformitätsprüfung bei Markteinführung wichtig?
Als Voraussetzung für die Produkteinführung in den europäischen Markt müssen Händler, Hersteller und Importeure die Konformität ihres Produktes gemäß der Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU nachweisen. Sind Geräte gemäß der Niederspannungsrichtlinie nicht konform, können Nutzer Gefahren ausgesetzt sein. Dazu gehören beispielsweise Brandgefahr, elektrische Schläge, elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder, mechanische Gefährdungen, Schallemissionen, schädliche Strahlung, Explosionsgefahr, hohe oder niedrige Temperaturen oder biologische und chemische Wirkungen. Hersteller müssen daher mögliche Gefahren für Endverbraucher eliminieren und sicherstellen, dass die Produkte bei ordnungsgemäßer Installation und Wartung sowie bestimmungsmäßiger Verwendung keinen Schaden anrichten. Sollte das Inverkehrbringen des jeweiligen Produkts nicht regelkonform sein, können Sanktionen wie ein Vertriebsverbot verhängt werden oder sich Probleme bei der Einfuhr in die EU ergeben.
Für welche Produkte gilt die Niederspannungsrichtlinie?
Um elektrische Produkte auf den Markt bringen zu dürfen, ist eine CE-Kennzeichnung erforderlich. Produkte, für die Hersteller und Importeure ein EU-Konformitätsbewertungsverfahren nachweisen müssen, sind beispielsweise:
- Haushaltsgeräte: Öfen, Staubsauger, Haartrockner, Toaster
- Lasergeräte: Haarentfernungslaser, Laserschweißgeräte
- Kabel: elektrische Flachbandkabel, geschirmte Kabel, verdrillte Kabel, Koaxialkabel, Glasfaserkabel
- Stromversorgungseinheiten: AC-Adapter für Laptops, Mobiltelefone, Haushaltsgeräte oder Drucker
- Multimedia-Artikel / IT-Ausrüstung: Verstärker, Projektoren, Lichtreflektoren, die meisten Mikrofone, CD/DVD-Spieler, Kassettenrekorder
Wo bekomme ich Hilfe, um elektrische Sicherheitsprüfungen regelkonform durchführen zu lassen?
Damit Sie als Händler oder Importeur alle relevanten Zertifikate erwerben, ist oftmals eine Beratung durch Experten notwendig. testxchange klärt Sie über die geltenden Normen, Standards und Anforderungen auf, die ein Produkt erfüllen muss. Zudem helfen wir Ihnen herauszufinden, welche Prüfungen im Rahmen der Niederspannungsrichtlinie für Ihr Produkt nötig sind, um es auf dem EU-Markt zu handeln. Dafür stehen Hunderte von zertifizierten Prüflaboren zur Wahl. Folgende Normen, auf die die Richtlinie 2014/35/EU verweist, können für die Prüfung Ihres Produkts relevant sein:
- EN 62368 - Einrichtungen für Audio-/Video-, Informations- und Kommunikationstechnik
- EN 60335 - Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke
- EN 61010 - Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte
- IEC 60601-1 - Medizinische elektrische Geräte
- IEC 62133 - Sicherheitsanforderungen für tragbare gasdichte Sekundärzellen und daraus hergestellte Batterien für die Verwendung in tragbaren Geräten
Möchten Sie Prüfungen gemäß der Niederspannungsrichtlinie durchführen?
Wenn Sie Unterstützung bei der Durchführung von Prüfungen gemäß der Niederspannungsrichtlinie wünschen, können Sie uns gern kontaktieren.