Produktkonformitätsprüfung

Was ist Product Compliance Testing?

Product Compliance oder Produktkonformität bezeichnet die Einhaltung eines Produkt bezüglich sämtlicher Anforderungen aus Richtlinien, Verordnungen und harmonisierten Normen.

Warum ist das wichtig? Produkte können in ihrem Zielmarkt, wie beispielsweise der EU, den Vereinigten Staaten, China, Japan sowie den meisten anderen Ländern weltweit nur dann legal verkauft werden, wenn sie den in diesem Land geltenden Vorschriften entsprechen.

Product Compliance Testing

In vielen Fällen bedeutet dies, dass das Produkt umfassend getestet werden muss, um nachzuweisen, dass es die gesetzlichen Anforderungen des Zielmarktes erfüllt.

Aufgrund der hohen Anzahl an Richtlinien und Verordnungen in der EU ist es nicht immer leicht nachzuvollziehen und zu verstehen, welche Regeln für welche Produkte gelten. Hinzu kommt, dass die Marktüberwachungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten die Einhaltung der Vorschriften aktuell viel strenger kontrollieren als noch vor einigen Jahren. Zuletzt ist dies immer wieder zu beobachten gewesen, wie zum Beispiel anhand von Gesetzen zur Kontrolle von Online-Marktplätzen (wie bspw. Amazon oder andere). Erst am 16. Juli 2021 trat in diesem Zusammenhang die Marktüberwachungsverordnung (EU) 2019/1020 („MÜ-VO“) für Nonfood-Produkte voll in Kraft.

Was sind konforme Produkte?

Um Produkte auf den Markt zu bringen, müssen Hersteller, Importeure und Händler nachweisen, dass die EU-Konformitätsbewertungsverfahren durchgeführt wurden.

In vielen Fällen bedeutet dies, dass harmonisierte EU-Normen angewandt und die Produkte nach diesen Normen geprüft wurden.

Welche Produkte betrifft dies? Einen großen Teil bilden Konsumgüter, die einer Vielzahl verschiedener Produktkonformitätsstandards unterliegen, wie beispielsweise Spielzeug, Elektro- und Elektronikprodukte, Haushaltsgeräte oder Audio-Video- und IKT-Produkte.

Es gibt eine Vielzahl an Unternehmen, die dabei helfen, sämtliche Regeln verständlich aufzubereiten und den gesamten Konformitätsbewertungsprozess zu verwalten. Dazu zählen beispielsweise ProductIP, Compliance Gate oder Clever Compliance. Wir arbeiten mit diesen Unternehmen eng zusammen, weil wir unsere Kunden dabei unterstützen möchten, sichere und regelkonforme Produkte schnell und mit wenig Aufwand auf den Markt zu bringen.


Welche Arten von Produktkonformitätsprüfungen gibt es?

Elektrische Sicherheitsprüfungen: Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU (LVD)

Eine Vielzahl elektrischer und elektronischer Geräte müssen regelkonform zur o.a. Richtlinie sein. Die Niederspannungsrichtlinie erfordert bestimmte konstruktive Sicherheitsvorkehrungen, um die Benutzer des Produkts vor der Gefahr von Stromschlägen, Feuer oder anderen potenziellen elektrischen Gefahren zu schützen.

EMC-Prüfungen

Bei der Prüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) wird die Wechselwirkung von elektrischen und elektronischen Geräten mit ihrer Umgebung und mit anderen Geräten oder Systemen bewertet. Die Richtlinie über die EMV 2014/30/EU legt die Vorschriften zur elektromagnetischen Verträglichkeit im Detail fest.


Prüfungen für vernetzte Produkte: Funkanlagenrichtlinie 2014/53/EU (RED)

Bei der EU-Funkanlagenrichtlinie RED geht es um bestimmte Prüfungen in Bezug auf Sicherheits- und Gesundheitsauswirkungen sowie elektromagnetischer Kompatibilität. Die RED soll ein hohes Schutzniveau in den Bereichen Gesundheit und Sicherheit sowie ein angemessenes Niveau der elektromagnetischen Verträglichkeit und eine wirksame und effiziente Nutzung des Funkspektrums zur Vermeidung schädlicher Störungen von Funkgeräten gewährleisten.


Chemikalien: Prüfungen nach der REACH-Verordnung (EC) 1907/2006

REACH regelt und kontrolliert die Zusammensetzung von Chemikalien zum Schutz des Menschen und der Umwelt. Darüber hinaus fördert die Richtlinie alternative Methoden zur Gefahrenbewertung von Stoffen, um die Zahl der Tierversuche zu verringern. Überdies trägt REACH dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in der EU zu stärken.


Persistent Organic Pollutants (POPs): Prüfungen nach EU-POP-Verordnung 2019/1021

Die POP-Verordnung verbietet oder beschränkt die Verwendung von persistenten organischen Schadstoffen sowohl in chemischen Produkten als auch in Erzeugnissen. POPs-Stoffe haben besonders schwerwiegende Gesundheits- und Umwelteigenschaften. Es handelt sich um langlebige, organische und toxische chemische Verbindungen.


Gefährliche Stoffe: Prüfungen nach RoHS-Richtlinie 2011/65/EU

Bei der RoHS geht es um die Beschränkung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Einige der in der Elektrotechnik verwendeten Stoffe gelten als umweltgefährdend. Die RoHS-Richtlinien zielen darauf ab, den Eintrag dieser Stoffe in die Umwelt zu minimieren.


Prüfungen nach der EU-Spielzeugrichtlinie 2009/48/EC

Die Sicherheitsanforderungen, die Spielzeug erfüllen muss, um in der EU hergestellt und / oder verkauft zu werden, sind in der europäischen Spielzeugrichtlinie 2009/48/EG geregelt. Spielzeug darf demnach nur in Verkehr gebracht werden, wenn es wesentliche Sicherheitsanforderungen erfüllt. Dabei wird die Dauer der vorhersehbaren und normalen Verwendung berücksichtigt.


Prüfungen nach Lebensmittel-Kontakt-Verordnung (EC) 1935/2004

Diese Verordnung umfasst sowohl Lebensmittelverpackungsmaterialien als auch alle anderen Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen könnten. Damit müssen sowohl Chemieunternehmen, die Materialien für den Kontakt mit Lebensmitteln (einschließlich Lebensmittelzusatzstoffe) liefern, als auch Hersteller von Lebensmittelverpackungen oder Produkten, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen (z.B. Küchenmesser, beschichtete Pfannen, usw.), die EU-Verordnung über den Kontakt mit Lebensmitteln einhalten.

Benötigen Sie Product-Compliance-Prüfungen?

Wenn Sie Produktkormitätsprüfungen oder andere Tests durchführen möchten, können Sie sich gern an uns wenden.