DIN / ETSI EN 300 328 V2.2.2

Breitband-Übertragungssysteme - Datenübertragungsgeräte zum Betrieb im 2,4-GHz-Band - Harmonisierte Norm zur Nutzung von Funkfrequenzen

Zweck: Regulierung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) und effizienten Spektrumnutzung von Funkgeräten im 2,4-GHz-ISM-Band (z. B. Wi-Fi, Bluetooth, ZigBee) gemäß der Radio Equipment Directive (RED).

Anwendungsbereich:

  • Funkgeräte mit Sende-/Empfangsfrequenzen zwischen 400 MHz und 2.483,5 MHz.

  • Ausschluss von Ultra-Wideband (UWB)-Geräten.

  • Schlüsselparameter:

  • Maximale Sendeleistung: 20 dBm EIRP.

  • Spektrale Effizienz: Medium Utilization ≤10 % für nicht-adaptive Geräte.

  • Unerwünschte Emissionen: ≤-36 dBm im Bereich 694–862 MHz.

Prüfungen:

  • Adaptive Mechanismen: LBT (Listen Before Talk) oder DAA (Detect And Avoid).

  • Empfängerblockierung: Überprüfung der Störfestigkeit bei externen Signalen.

  • Aktuelle Version: V2.2.2 (seit August 2021 verpflichtend) mit geänderten Testmethoden für Blockierung und Emissionen.

Inhalt, Anwendungsbereich und Prüfungen:

Inhalt

Die ETSI EN 300 328 ist eine harmonisierte europäische Norm für breitbandige Datenübertragungsgeräte im 2,4-GHz-Band. Sie legt fest:

  1. Spektrumanforderungen: Frequenznutzung: Dynamische Kanalzugriffsverfahren (z. B. LBT), um Interferenzen mit anderen Geräten zu minimieren. Sendeleistungsgrenzen: 100 mW (20 dBm) EIRP, wobei adaptive Geräte die Leistung automatisch anpassen müssen.

  2. Gerätekategorien: Bei adaptiven Geräten gilt die automatische Anpassung der Sendeleistung/Kanalbelegung (z. B. moderne Wi-Fi-Router). Bei nicht-adaptiven Geräten gelten statische Einstellungen mit strengeren Nutzungsbeschränkungen (z. B. ältere Bluetooth-Module).

  3. Aktualisierungen in Version V2.2.2: Empfängerblockierung: Erhöhung der Störsignalleistung um bis zu 19 dB in bestimmten Frequenzbereichen, aber gleichzeitig Anpassung der Mindestempfangsleistung (PminPmin) zur Vereinfachung der Compliance. Spurious Emissions: Absenkung der Grenzwerte im Bereich 694–862 MHz von -54 dBm auf -36 dBm.

Anwendungsbereich:

  • Konsumgüter: Wi-Fi-Router, Smart-Home-Geräte, Wearables.

  • Industrielle Anwendungen: IoT-Sensoren, Maschinensteuerungen mit 2,4-GHz-Funk.

  • Ausschlüsse:

  • Medizinische Geräte (EN 60601-1-2).

  • UWB-Systeme (ETSI EN 303 372).

Prüfungen

Prüfbedingungen:

  • Umgebung: EMV-Labore mit kalibrierten Messsystemen (z. B. R&S TS8997).

  • Betriebszustände: Tests unter Worst-Case-Last (z. B. maximale Datenrate, parallele Übertragung mehrerer Streams).

Durchführung:

  • Sendeleistung: Messung der effektiven isotropen Strahlungsleistung (EIRP) mittels Spektrumanalysator.

  • Spektrale Effizienz: Nicht-adaptive Geräte: Berechnung des Medium Utilization Factor (MU=Duty Cycle×SendeleistungMU=Duty Cycle×Sendeleistung). Adaptive Geräte: Validierung der LBT/DAA-Mechanismen durch simulierte Interferenzszenarien.

  • Empfängerblockierung: Applikation eines Störsignals mit definierter Frequenz und Leistung (z. B. -57 dBm bei 2,4 GHz ± 20 MHz). Bewertung der Paketfehlerrate (PER) oder alternativer Leistungskriterien.

Dokumentation:

  • Technische Unterlagen: Es müssen u. a. Frequenzpläne, Testkonfigurationen und Nachweise der adaptiven Mechanismen enthalten sein.

  • Konformitätserklärung: Es besteht eine verpflichtende Aktualisierung auf die Version V2.2.2 seit August 2021.

Alternative Normen:

  1. ETSI EN 300 330: Regelt Geräte im Frequenzbereich 9 kHz – 25 MHz (z. B. RFID, NFC).

  2. FCC Part 15 (Subpart C): US-amerikanische Äquivalenz für 2,4-GHz-Geräte mit ähnlichen Grenzwerten.

  3. ETSI EN 301 893: Anforderungen für 5-GHz-WLAN-Geräte in Europe.

  4. ETSI EN 300 220: Kurzstreckenfunkgeräte (SRD) im Bereich 25–1.000 MHz.

  5. ETSI EN 303 372: Spezifikationen für UWB-Systeme.

Preis für Prüfungen:

639 EUR

Preis pro Prüfung (netto), Preise können variieren

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